Die Kamille ist unverwechselbar mit ihrer leuchtend gelben Mitte, den weißen Blütenblättern und dem blumigen, apfelähnlichen Duft. Was die meisten nicht wissen: Kamille ist eigentlich ein gebräuchlicher Name für mehrere gänseblümchenartige Pflanzen aus der Familie der Asteraceae.
Es gibt jedoch zwei Arten, die sich aufgrund ihrer Verwendung in der traditionellen Medizin von den anderen abgehoben haben: Die Deutsche Kamille (Matricaria recutita L.) und die Römische Kamille (Chamomilum nobile). In diesem Blog geht es um die deutsche Kamille – ein Favorit bei vielen Verbrauchern, weil sie eine besser schmeckende Tasse Tee ergibt.
Die Kamille ist in Europa und Westafrika beheimatet und wurde schon in der Antike von den Ägyptern, Römern und Griechen wegen ihrer medizinischen Eigenschaften hoch geschätzt – so sehr, dass sie den Göttern geopfert wurde. Außerdem wurden die Kamillenblüten regelmäßig zur Behandlung von Hautkrankheiten verwendet, die durch trockenes Wetter verursacht wurden, sowie als beruhigendes Getränk in Form von Tee oder Kräuteraufguss.* Auch heute noch wird die Kamille wegen ihrer pflegenden und beruhigenden Wirkung geschätzt, aber inzwischen wird sie in vielen Ländern auch kommerziell angebaut. Allein die Lieferkette von Martin Bauer erstreckt sich über 4 Kontinente. Die Kamille blüht buchstäblich auf der ganzen Welt.
Die Kamille hat seit der Antike einen weiten Weg zurückgelegt, nicht nur in Bezug auf die Anbaugebiete, sondern auch auf die Erntemethoden. Es überrascht nicht, dass die erste Erntemethode die Handlese war. Das Pflücken mit der Hand, die arbeitsintensivste Erntemethode, wird in den meisten Ländern nur noch bei kleinen Beständen durchgeführt, außer in Ägypten, wo es fast ausschließlich angewendet wird. Die Pflückleistung von frisch geernteten kurzstieligen Kamillenblüten liegt bei etwa 3-5 kg pro Stunde. Etwas höhere Pflückleistungen wurden damals mit sogenannten Kamillen-Pflückkämmen erzielt. Sie wurden in Ungarn bis in die 1970er Jahre zur Ernte auf kultivierten Feldern eingesetzt und werden auch heute noch zur organisierten Ernte in Wildbeständen verwendet. Die Pflückleistung von frischen Blüten beträgt etwa 50-150 kg pro Tag. Andere Methoden waren im Laufe der Geschichte der Einsatz von speziellen Rechen oder die in Ungarn verwendeten Kammschaufeln, die wie eine Sense durch den Kamillenbestand geschwungen wurden. Letztlich waren solche manuellen Methoden für die Produktion großer Mengen aber nicht praktikabel. Das lag vor allem an dem Arbeitszeitbedarf von etwa 25-30 Arbeitstagen pro Hektar. Dieses Problem musste durch den Bau von mechanisierten Erntemaschinen gelöst werden.
Heute werden im großflächigen kommerziellen Anbau von Kamille in Deutschland und im Ausland Kamille-Pflückmaschinen eingesetzt, die als Selbstfahrer, als Frontträgermaschine oder als Vollernter die Blütenköpfe auf den Feldern automatisch und mechanisch pflücken. Diese mechanischen Erntemethoden haben eine Pflückleistung von 200-400 kg pro Stunde und eine Flächenleistung von ca. 3,5 ha pro Tag. Diese modernen Methoden erfassen je nach Klima und standortspezifischen Bedingungen etwa 65-90 % aller Blüten.
*American Botanical Council
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