In der sich rasant entwickelnden Landschaft der Aquakultur gewinnt die Integration sekundärer Inhaltsstoffe aus botanischen Pulvern und Extrakten in Fischfutter zunehmend an Aufmerksamkeit. Von der Integration von Rosmarin und Oregano bis hin zu Ingwer und Pfefferminze bieten diese pflanzlichen Zusätze nicht nur vielfältige physiologische Vorteile, wie in zahlreichen Forschungsstudien bereits gezeigt wurde, sondern haben auch das Potenzial, die Aquakulturbranche nachhaltig zu gestalten und das Wohlbefinden aquatischer Tiere, wie Fische und Garnelen, erheblich zu verbessern.
Diese botanische Transformation in der Fisch- und Garnelenfutterindustrie geht über herkömmliche Betrachtungen der Nährstoffbedarfe hinaus. Die Erforschung funktionaler Inhaltsstoffe aus der Fülle der Natur stellt sich einer Vielzahl von Herausforderungen, denen der Aquakultursektor gegenübersteht. Von der Bekämpfung von Krankheiten über Umweltauswirkungen bis zur Optimierung der Ernährung verfolgt die Futtermittelindustrie aktiv innovative Lösungen, um diese Komplexitäten zu bewältigen und nachhaltiges Wachstum zu fördern.
Funktionale Inhaltsstoffe zur Bewältigung zentraler Herausforderungen:
Die Wirksamkeit von rosmarinsäurereichen Pflanzenstoffen wie Rosmarin und Zitronenmelisse bei der Reduzierung von Mortalitäten und der Bekämpfung von Infektionen durch zum Beispiel Streptococcus iniae, verdeutlicht eine vielversprechende Verschiebung hin zur Prävention von Krankheiten durch Pflanzenextrakte und Pflanzenpulvern. Mit ihrer Wirksamkeit gegen gramnegative Bakterien in verschiedenen Fischarten, einschließlich Niltilapia, Regenbogenforelle, Karpfen und Goldbrasse, bieten diese Pflanzenstoffe eine natürliche Alternative oder Ergänzung zu Antibiotikabehandlungen.
Pfefferminze, mit ihrem Menthol und bioaktiven Verbindungen, wird als potenter Verbündeter gegen Vibrio harveyi vorgestellt und zeigt Verbesserungen in immunologischen Parametern. Darüber hinaus stärkt sie die natürliche Schleimbarriere der Fischhaut des Kaspischen Rotschwanzes und trägt somit zur verbesserten Resistenz gegen Bakterien bei und erhöht insgesamt das Tierwohl.
Knoblauch, bekannt für seinen Allicingehalt, erweist sich als pflanzliche Kraftquelle für die Immunstimulation und das Wachstum bei verschiedenen Fisch und Shrimp Arten, einschließlich Niltilapia, Regenbogenforelle, Barramundi, Zackenbarsch und Pazifikweißgarnelen. Angereicherte Fischfuttermittel mit Knoblauch haben in Forschungsarbeiten nicht nur Infektionen durch Aeromonas– und Escherichia-Bakterien reduziert, sondern zeigten auch Wirksamkeit bei der Linderung von Parasitenbefall bei Niltilapia und Regenbogenforellen.
Reich an Thymol und Carvacrol zeigte Thymian als natürlicher Immunstimulator vielversprechende Ergebnisse bei der Stärkung der Resistenz gegenüber Pathogenen und spielt eine entscheidende Rolle bei der Verwendung pflanzlicher Verbindungen in der Aquakultur.
Bockshornklee, reich an Proteinen, und Kurkuma, reich an Curcumin, zeigen vielseitige Funktionalitäten und wirken entgegen den schädlichen Auswirkungen von Sojamehl in Fischfutter. Diese pflanzlichen Zusätze verbesserten in Forschungsarbeiten nicht nur die Immunantwort, sondern baten auch bakteriellen Schutz und trugen zur Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Futterformulierungen bei.
Knoblauch (Allicin) und Ingwer (Gingerol) wirken als botanische antiparasitäre Kraftwerke, insbesondere gegen Leberegel. Ätherische Öle aus Nelke und Rosmarin zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Bewältigung von Infektionen und bieten pflanzliche Lösungen für die Parasiteninfestation in der Aquakultur, die eine der Hauptprobleme darstellt.
Pflanzliche Extrakte und Pulver könnten in Zukunft als natürliche Alternativen zu chemischen Anästhetika dienen. Sie zeigen das Potenzial, Stresssituationen wie Lärm oder Behandlungen, die das Berühren der Fische erfordern, zu entschärfen. Darüber hinaus gewährleistet die Mikroverkapselung botanischer Lösungen eine optimale Konservierung und kontrollierte Freisetzung aktiver Verbindungen, die den Weg für zukunftsweisende Innovationen in der Produktion von botanischem Aquafutter ebnen.
Regulatorische Landschaft und Zukunftsaussichten
Obwohl vielversprechende Ergebnisse vorliegen, sehen sich die Integration dieser botanischen Extrakte und Pulver in der Aquakultur regulatorischen Herausforderungen gegenüber. Unerlässlich für die Zukunft botanischer Pulver und Extrakte in Fischfutter ist wegweisende Forschung, um Bedenken anzusprechen und eine branchenweite Akzeptanz zu fördern. Die fortschreitende Einbindung sekundärer Pflanzenstoffe in Aquafutter markiert eine potenzielle Entwicklung hin zu nachhaltigen Praktiken in der Aquakultur, gestützt auf empirische Evidenz und forschungsgestützte Erkenntnisse. Die proaktiven Bemühungen der Futtermittelindustrie, diese Herausforderungen anzugehen, unterstreichen das Engagement für die Weiterentwicklung der Nachhaltigkeit und Wirksamkeit von Aquakulturpraktiken.
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